Romane

Beauvoir, Simone de: Alle Menschen sind sterblich

Der unsterbliche Fosca wandert durch die Jahrhunderte; die Zeiten ändern sich, die Menschen bleiben gleich. Bleibt die Frage: Wenn die Natur des Menschen renitent gegenüber der Entwicklung zum Höheren ist, ist die Unsterblichkeit dann überhaupt erstrebenswert?
Historienroman: 480 Seiten; 42. Aufl. 1975

 

 

 

Ende, Michael: Momo

Be- und verzaubernder Jugendbuchklassiker. Auch für Erwachsene lesenswert, wird ihnen doch die Fragwürdigkeit eines Schattendaseins unter Herrschaft von Profitmaximierung und Zeitersparnis vor Augen geführt.
Kinder-/Jugendbuch: 320 Seiten; 3. Aufl. 2010

 

 

 

Fitzgerald, Scott F.: Der seltsame Fall des Benjamin Button

Was wäre, wenn das Leben rückwärts verlaufen würde? Um keine falschen Erwartungen zu wecken: Das Büchlein hat, abgesehen von der umgekehrten Zeitrichtung des Helden, herzlich wenig mit der Verfilmung gemein. Während dort die Liebesgeschichte dominiert, wird in Fitzgeralds Geschichte der Fokus auf das Anderssein gelegt. Werden tief verwurzelte gesellschaftliche Erwartungshaltungen nicht bedient, sind Ablehnung und Diskriminierung nicht weit. Eine gelungen überspitzte satirische Darstellung eines so ganz anderen Lebens.
80 Seiten; zuerst 1922 im Kurzgeschichtenband „Tales of the Jazz Age“ erschienen; Nachdruck 2008

 

 

 

Kehlmann, Daniel: Mahlers Zeit

Müssen die physikalischen Gesetze der Zeit neu definiert werden?
159 Seiten; 11. Aufl. 2001

 

 

 

 

Mann, Thomas: Der Zauberberg

Der Zauberberg ist ein „Zeitroman“ – so Mann über sein Werk. Die Geschichte trägt sich in einem Davoser Sanatorium zu. Hans Castorp, der Held der Geschichte, besucht seinen Vetter während dessen Kuraufenthalt in der Schweiz. Er bleibt dort ohne es zuvor geplant zu haben  für sieben Jahre. Seine Gespräche mit den anderen Kurgästen zeichnen ein differenziertes Bild der europäischen Gesellschaft vor dem ersten Weltkrieg. Und die Zeit vergeht in diesem Mikrokosmos nach ihren eigenen Regeln. Der „Exkurs über den Zeitsinn“ bringt den grundlegenden und doch  so paradoxen Mechanismus unserer Zeitwahrnehmung auf den Punkt: Monotonie dehnt die Zeit im Hier und Jetzt. Im Rückblick beschleunigt sie die Zeit jedoch auf erschreckende Weise. 
1008 Seiten; 21. Aufl. 1991

 

 

 

Proust, Marcel: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit

Im seinem Monumentalwerk lässt Proust eine vergangene Epoche wiederauferstehen.
5200 Seiten; 1. Aufl. (Frankfurter Ausgabe) 2017

 

 

 

Seneca: Von der Kürze des Lebens

Aus Senecas (1–65 n. Chr.) Sicht ist es nicht angebracht, über die scheinbar kurze Lebensspanne zu jammern. Jeder hat mehr als genug Zeit – es sei denn, er verschwendet diese mit nutzlosen und fragwürdigen Handlungen. Zitat: „Das Leben ist lang, wenn du es zu gebrauchen verstehst“
96 Seiten; 2005

 

 

 

Wells, H. G.: Die Zeitmaschine

Klassiker der Science-Fiction Literatur. Ein Erfinder reist mit seiner Zeitmaschine aus dem viktorianischen England in die – gar nicht mal so schöne – Zukunft. Unser Zeitreisender muss feststellen, dass schon in seiner ursprünglichen Herkunftszeit die Saat für eine unheilvolle Zukunft ausgebracht wurde. Eine Dystopie frei nach dem Motto „Gesellschaftskritik meets Darwin“, die jeglichem Fortschrittsoptimismus einen gehörigen Dämpfer verpasst. Die Verfilmung von 1960 verfolgt zwar eine andere Argumentation, ist nichtsdestotrotz ebenfalls gelungen. Buch und Film sind eindeutig Kinder ihrer Zeit.
192 Seiten; unbek. Aufl. 2017

 

 

 

Wilde, Oscar: Das Bildnis des Dorian Gray

Am Beispiel des moralischen Niedergangs des attraktiven Dandys Dorian Gray bezieht Wilde klar Stellung: Die seelische Unversehrtheit hat Vorrang gegenüber der rein äußerlichen Schönheit. Zwar gelingt es Gray, durch die magische Kraft eines Portraits äußerlich makellos zu bleiben, da das Bild stellvertretend die Zeichen seines moralischen Verfalls zeigt. Als stumme Anklage ruft es jedoch immer wieder in Erinnerung, dass er seiner gerechten Strafe nicht entgehen kann. Wilde im Vorwort zu Dorian Gray: „So etwas wie ein moralisches oder unmoralisches Buch gibt es nicht. Bücher sind entweder gut oder schlecht geschrieben. Das ist alles.“
349 Seiten; unbek. Aufl. 1992

 

 

 

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