
SMARTe Ziele für mehr Erfolg
Leider werden immer noch viel zu oft gute Vorsätze mit handfesten Zielen verwechselt. Konkret: Die Mindestanforderungen einer Zieldefinition werden mit schöner Regelmäßigkeit unterschritten. Es bleibt dann bei den üblichen guten Vorsätzen, die zum Scheitern verurteilt sind. Die SMART-Methode hilft dabei, Ziele so zu formulieren, dass man sie auch erreicht. Hier wird gezeigt, wie man aus guten Absichten Erfolg versprechende – d. h. SMARTe – Ziele macht.
Inhalt
Ziele:
zu wichtig, um nicht SMART zu sein!
„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will,
für den ist kein Wind der richtige.“
Lucius Annaeus Senneca
Wer seine Zeit klug nutzt, ist sich über die elementare Bedeutung von Zielen im Klaren. Ziele beschreiben den Unterschied zwischen einer gegenwärtigen und einer angestrebten zukünftigen Situation. Nur wer genau weiß, was er will, kann die entsprechenden Maßnahmen und Schritte einleiten, um die gewünschte Zukunft auch tatsächlich zu erreichen.
Ziellosigkeit demgegenüber resultiert in Plan- und Erfolglosigkeit. Antriebsschwäche und Minderwertigkeitsgefühle lassen dann meist auch nicht lange auf sich warten. Klare Ziele sind deshalb für alle Lebensbereiche ein Garant für Erfolg und Zufriedenheit. Sie sorgen zusätzlich dafür, dass keine Zeit mit widersprüchlichem und zögerlichem Handeln verschwendet wird.
Leider sind Ziele in vielen Fällen so mangelhaft formuliert, dass kaum Aussicht auf deren erfolgreiche Umsetzung besteht. Die guten Vorsätze zum Jahreswechsel sind dafür ein typisches Beispiel: Man will abnehmen, gesünder essen, mehr Sport machen und mit dem Rauchen aufhören.
Die tatsächliche Erfolgsquote fällt jedoch meist ernüchternd aus. Ziele sind schön und gut. Wenn man sie regelmäßig verfehlt, droht früher oder später vergleichbarer Frust wie bei kompletter Ziellosigkeit. SMARTe Zielformulierungen beugen solchen Problemen vor.
Schritt für Schritt:
SMARTe Ziele definieren
Das Akronym SMART liefert grundlegende Kriterien für alle, die ihre Ziele bisher nur unzureichend formulierten. Konkret stellt es auf die Merkmale spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert ab. Es gilt wie für alle Methoden aus dem Projekt- und Zeitmanagement, dass es sich dabei um keine Zauberformel handelt, mit der über Nacht alles gut wird. Allerdings stellt „SMART“ eine Art Checkliste zur Verfügung, die sich positiv auf die Erfolgsaussichten jeglicher Zielsetzung auswirkt. Schauen wir uns einmal an, was man unter den einzelnen Aspekten der SMART-Methode überhaupt versteht.
SMARTe Ziele sind spezifisch!

Besteht ausreichende Klarheit über das angestrebte Ziel?
Man braucht eine klare Vorstellung davon, was erreicht werden soll. Nur so können Missverständnisse und Fehleinschätzungen vermieden werden. Deshalb ist es sinnvoll so einfach und präzise wie möglich das gewünschte Ziel zu beschreiben.
Die Frage lautet also: „Wie sieht der angestrebte Soll-Zustand genau aus?“ Nur wenn die relevanten Erfolgsparameter klar sind, ist es überhaupt möglich zu erkennen, ob und wann das Ziel erreicht wurde.
Spezifisch bedeutet nicht, sich schon mit den genauen Handlungsschritten zu befassen. Es geht also nicht darum, wie das Ziel erreicht werden soll, sondern vielmehr um eine möglichst genaue und unmissverständliche Vorstellung davon, was man erreichen will!
SMARTe Ziele sind messbar!

SMARTe Ziele sind immer messbar – notfalls durch Hilfsindikatoren
Es braucht Kriterien um die Zielerreichung zu messen. Für Messungen braucht es idealtypisch harte Fakten = Zahlen. Anders formuliert: Man muss entsprechend geeignete Merkmale oder Einheiten zur Bewertung heranziehen.
„Ich will mehr verdienen“ ist deshalb zu vage. Richtig im Sinne von Messbarkeit wäre: „Ich will mein Nettoeinkommen um 20 Prozent steigern.“ Nur so ist überprüfbar, dass ein Ziel tatsächlich erreicht ist.
Nicht alle Ziele lassen sich unmittelbar in das Korsett messbarer Einheiten pressen. Zufriedenheit, Partnerschaft, Team- und Kommunikationsfähigkeit – all diese Beispiele verweigern unmittelbare Messbarkeit. Man spricht hier von sogenannten weichen Zielen.
In solchen Fällen gilt es, alternative Messgrößen bzw. Indikatoren zu finden. Geht es um die Zufriedenheit von Kunden, kann man Reklamationen und Beschwerden heranziehen. Ebenfalls können Befragungen zur Kundenzufriedenheit durchgeführt werden.
Generell schadet ein gewisses Maß an Empathie und Kommunikationsfähigkeit nicht, wenn es um das menschliche Miteinander (manchmal auch „menschliches Gegeneinander“) im weitesten Sinne geht. Besonders aber wenn ein Ziel von einem Team aus unterschiedlichen „Typen“ verfolgt wird, sind diese Fähigkeiten grundlegend um SMARTe Ziele zu definieren.
Ebenfalls besteht in aller Regel ein Zusammenhang zwischen dem angestrebten Ziel und dem notwendigen Mitteleinsatz. Wer beispielsweise 20 Kilogramm abnehmen will, muss intensiveren Einsatz zeigen als jemand, der nur fünf Kilogramm Gewichtsverlust zum Ziel hat.
Das klingt banal und ist es letztendlich auch. Trotzdem ist es nicht ungewöhnlich, dass sehr ambitionierte Ziele gesetzt werden. Dabei wird vergessen, den notwendigen Einsatz an Zeit, Energie und Willenskraft (also Ressourcen im weitesten Sinn) angemessen zu berücksichtigen. Auch hier ist die Gefahr des Scheiterns hoch.
SMARTe Ziele sind attraktiv!

Motivation und Einsatz brauchen akzeptierte und ambitionierte Ziele
Teilweise finden sich anstelle der Attraktivität auch Begriffe wie ambitioniert und aktionsorientiert. Durch Attraktivität wird besonders hervorgehoben, dass es sich um akzeptierte Ziele handelt. Oft sind das eigene Ziele, die nicht selten in unseren Wünschen ihren Ursprung haben.
Im Beruf ist der Luxus großer Selbstbestimmtheit nicht unbedingt gegeben. Meist dominiert hier eher das fremd bestimmte Handeln. Jeder Projektleiter tut trotzdem gut daran, die Gründe, die hinter den fremd bestimmten Zielen stehen, zu erläutern. Wer sich darüber im klaren ist, warum etwas auf genau diese und keine andere Art und Weise angestrebt wird, ist eher motiviert , sich für das Ziel einzusetzen.
Ein wichtiger Aspekt, der garantiert, dass es auch tatsächlich die eigenen Absichten sind, die man verfolgt. Für Motivation und Durchhaltevermögen ein entscheidender Punkt.
Aktionsorientierung meint, dass es auch tatsächlich Handlungsmöglichkeiten gibt, um das Ziel zu erreichen. Anders formuliert könnte man auch sagen, dass sich ein gesetztes Ziel in der Sphäre unseres Einflussbereiches befinden muss.
Natürlich spricht ebenfalls nichts dagegen, Ambitioniertheit mit ins Boot zu nehmen. Herausforderungen motivieren nun mal. Zudem ist es praktisch, dass der nächste Punkt dafür sorgt, dass man die Ziele nicht zu hoch steckt.
SMARTe Ziele sind realistisch!

Unrealistische Ziele: scheitern ist garantiert!
Sich vorzustellen, wie man innerhalb eines Vierteljahres 30 Kilogramm abnimmt und dann wie ein Fitnessmodell aussieht, ist ein erhebendes Gefühl. Man schaut sich eine Reihe von Youtube Videos zum Thema Körpertransformation an und ist sich danach sicher, dass man selbst das ebenfalls hinbekommen wird. Ein tolles Gefühl. Das „R“ unserer SMARTen Ziele soll uns hier wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbringen.
Einer der schlimmsten Fehler beim Setzen von Zielen ist, im Eifer der Planung jegliches Maß für die Realität zu verlieren. Selbst wenn man die Ziele schriftlich fixiert und zuvor im Geist durchgespielt hat, besteht die Gefahr hoffnungsloser Selbstüberschätzung.
Es ist vollkommen klar, dass Planung immer mit mehr oder weniger großen Unwägbarkeiten kämpft. Es geht um zukünftige Entwicklungen – leider besitzt niemand eine Kristallkugel, die diese Zukunft verlässlich vorhersagt.
Prognosen der Zukunft sind immer eine heikle Sache. Erfahrungswerte können die Unsicherheit dagegen in vielen Fällen tatsächlich reduzieren. Wer schon mal eine erfolgreiche Diät hinter sich gebracht hat, kann auf diese Erfahrungswerte erneut zurückgreifen. Gleiches gilt für viele andere Ziele, wenn man vergleichbare Herausforderungen bereits früher mit Erfolg meisterte.
Generell ist es hilfreich, eine solide Basis an Informationen zu beschaffen. Hierdurch ist es besser möglich, ein Ziel auf Realitätsgehalt und infolgedessen auch auf die zu erwartenden Erfolgsaussichten zu prüfen.
SMARTe Ziele sind terminiert!

Terminierbar: es braucht eine konkrete Deadline!
Ziele brauchen einen exakt definierten Erfüllungszeitpunkt. Dramatischer ausgedrückt: eine Deadline. Für die Terminierung gilt ebenfalls der Realitäts-Aspekt. Es muss in der eingeplanten Zeit machbar sein – auch Pufferzeiten sind zu berücksichtigen.
Turbo-Maßnahmen für SMARTe Ziele
Zum Schluss möchte ich eine Reihe von Tipps geben, die sich positiv auf die SMART-Methode auswirken. Man erreicht seine Ziele so schneller und reduziert die Gefahr des Scheiterns.
- SMART-Methode bei allen Zielen anwenden!
Ziele werden dauernd und in den unterschiedlichsten Formen in allen möglichen Lebensbereichen gesetzt. Ob man die Garage demnächst (keine SMARTe Definition) aufräumen oder eine neue Sprache lernen will – Ziele, wohin das Auge blickt. Es ist einen Versuch wert, auch bei kleinen alltäglichen Zielsetzungen die Methode anzuwenden. Ganz im Sinne einer Checkliste. So stellt sich mit der Zeit eine veränderte Denk- und Herangehensweise, was Ziele angeht, ein. - Ich-Formulierungen stärken Ziele!
„Ich werde ab sofort täglich nur noch drei Zigaretten rauchen“ stärkt die Identifikation mit dem Ziel. Entsprechend steigt auch die Motivation. - Ziele in Meilensteine aufteilen!
Besonders bei großen Projekten ist es sinnvoll, Zwischen- und Teilziele zu definieren. Wenn ein Projekt auf drei Monate ausgelegt ist, kann man Zwischenziele auf die gesamte Zeitspanne verteilen. Will man beispielsweise den Dachstuhl in Eigenregie ausbauen, kann man entsprechend der Arbeitsschritte einzelnen Meilensteine bis zur Fertigstellung des Gesamtprojekts definieren. Immer, wenn ein weiterer Schritt erledigt ist, hat man die Bestätigung „auf Kurs“ zu sein. Man bleibt so motivierter. - Hilfe suchen und/oder annehmen!
Niemand ist omnikompetenter Universalgelehrter. Man sollte sich bei Unsicherheiten oder Defiziten – wenn möglich – immer Hilfe holen! Viele Fehler und vor allem ineffizientes Agieren lassen sich so verhindern. - Sofort aktiv werden!
Ja, es ist mir klar, dass dieser Rat den Beigeschmack von Aktionismus hat. Trotzdem ist es empfehlenswert, eine erste zielgerichtete Handlung zu unternehmen. Sie dient als Initialzündung für einen motivierten Einstieg in das Projekt.